InHäusern. Utopien und wahres Leben

Ausstellungsprojekt
Landshut, 6.6.2008, 19:00 — 15.6.2008
Johann Haslauer, Michael Lange, Raimund Reiter
Mensch sein heißt: wohnen, sagt Heidegger. Das Ausstellungsprojekt zeigt drei unterschiedliche Positionen von Malerei im Blick auf unser Wohnen, im Blick auf ein „Wir“, das sich im Zusammenwohnen zwischen uns bildet. Gezeigt werden Äußerungen vom Zusammenleben, wie es sich im kindlichen Spiel zeitigt, als Spiegel der Wirklichkeit; gezeigt wird auch die „andere Seite“ von Gemeinschaftlichkeit, die harte, abstoßende der modernen Lebenswelt, und gezeigt wird Stadt als zweite Natur des Menschen in ihren individuellen Gestaltungen. Die eigene urbane Erfahrung wird sich an diese Bilder andocken; zwischen ihnen erscheint dann das je eigene Bild vom Wohnen. Das Kunstprojekt ist eine "Letzte Zwischennutzung": in den ehemaligen Schau- und Verkaufsräumen eines Elektrofachhandels führt die „Galerie in Bewegung“ das Kunstprojekt durch. Das Gebäude steht leer und wird voraussichtlich Ende Juni 2008 abgerissen. Es soll dann hier ein offenes Bürgerbegegnungszentrum entstehen. Galerie in Bewegung – der Name des Veranstalters dieses Kunstprojektes ist Programm und Anspruch: die Gruppe verfügt nicht über eigene Ausstellungsräume, sondern muß – und will – für jede Ausstellung neue Orte und Räume organisieren. Das können genutzte und belebte Räume sein, die eigentlich für völlig andere Zwecke als der Präsentation von Kunst dienen.

Zu den Künstlern: Häuser sind stets Bild für das Wohnen, sind Repräsentationen für das Familien-Wir, aber – im kindlichen Spiel – auch Kulissen für unsere erdachten Welten und für die darin konstruierten sozialen Netze. Michael Lange hat sich in seinen Öl- und Acrylarbeiten mit solchen Spielsituationen konfrontiert. In Schablonentechnik sprüht Raimund Reiter Zerrbilder der städtischen Lebenswelt der Gegenwart an die Wand: Hochhäuser, Straßenszenen, anonyme Situationen, und macht die andere Seite der urbanen Idylle mit den Mitteln der Straßenkunst Graffiti sichtbar. Johann Haslauers Masken zeigen Städte als Individuen. Die Stadt ist ein gemeinsames Haus, der Stadtplan wie auch die Stadtkrone Erkennungsmerkmal ihrer jeweiligen individuellen Gestalt. Und es ist der gestaltgewordene urbane Zusammenhang, dessen Gesicht aus Straßennetzen die Frage nach einer gemeinsamen Identität und Subjektivität eröffnet.
Galerie in Bewegung
Ludmillastraße 15, Landshut
Veranstalter
Galerie in Bewegung e.V.
Partner
Arbeiterwohlfahrt Landshut
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