Während eines ganzen Schuljahres widmeten sich die Schüler*innen, angeleitet durch die Schauspielerin Petra Hofmann, der Kampfkunst und dem Theater. Sie beschäftigten sich mit den Themen Flucht, Krieg und Streit, erlernten Elemente der Kampfkunst Aikido und entwickelten ein Theaterstück, welches abschließend aufgeführt wurde. Eingesetzt wurden Mittel des komischen Theaters, des Bewegungstheaters, des Schwert- und Stockkampfs, der Dialogdramaturgie sowie der Stuntakrobatik. Kampfkünste sind ritualisiert, erfordern Disziplin und verhelfen zu mehr innerer Ruhe und Konzentration. Bestehende Konflikte wurden in der Gruppe besprochen, die Schüler*innen lernten sich abzugrenzen und Frieden zu stiften. Für welche szenischen Schwerpunkte sich die Kinder entschieden, war vom kreativen Schaffensprozess abhängig. Im Rahmen der Auseinandersetzung entstanden improvisierte Szenenentwürfe, die zu einer bühnentauglichen Show zusammengestellt wurden. In Schulen mit einem hohen Anteil von Schüler*innen mit Fluchterfahrung bestehen zum Teil massive Kommunikations- und Integrationsschwierigkeiten. Die Kinder lassen sich gerne auf die körperliche Arbeit in den Kampfkünsten sowie auf die emotionale Theaterarbeit ein. Sie können sich kreativ, friedlich und konstruktiv einbringen, frei bewegen und gleichwertig ausprobieren. Sie werden mit der Bedeutung und dem persönlichen Nutzen gewaltfreier Kommunikation vertraut gemacht, entwickeln innere Stärke, Selbstbewusstsein und Empathiefähigkeit.