Neuburg an der Donau beteiligt sich mit einem bestehenden sowie mit entstehenden Kunstwerken an der bayernweiten Kunstaktion Kunsträume Bayern. Da ist zum einen der neue Donaukai, Verbindung zwischen Fluss und Stadt, wo vorher eine Mauer Fluss und Stadt trennte. Eine Auskragung verschiebt die Raumverhältnisse zu Gunsten der Fußgänger und Radfahrer. Durch diesen Kunstgriff wurde eine Promenade ermöglicht, die diese Bezeichnung wirklich verdient. Die Hauptrolle beim neuen Donaukai spielt die Donau selbst. Ihrem eleganten Bogen folgt die Promenade und führt in eine sanft modellierte Landschaft, den Auftakt zum Englischen Garten Neuburgs. Der Linie der Donau folgt ein transparentes, klar grafisches Geländer, dessen Handlauf in der Nacht zum Lichtbogen wird. Im Fluss, am Scheitelpunkt der Flussbiegung, liegt Kunst verankert, die während des Tages Strom aus dem Wasser gewinnt und abends als Licht und Spiegelung dorthin wieder zurückgibt. Der Fluss und seine Promenade sind bei Tag und bei Nacht ein sich ständig wandelndes Bild – eine Symbiose aus Architektur, Kunst und Landschaftsarchitektur. Das dreifache ‚und’ liegt der Stadt Neuburg und ihrer Uferpromenade in der Donau schwimmend gegenüber. Ein Wasserrad ist Teil des neun Meter langen Objekts. Tagsüber schwimmende Schrift und kinetische Skulptur, wandelt sich sein Wesen abends grundlegend. Die am Tag angesammelte Wasserkraft wird zu Licht. Wie mit blauer leuchtender Tinte schreibt sich das ‚und und und’ in die Dunkelheit des nächtlichen Flusses. In regelmäßigen Intervallen von Dunkelheit und Licht erscheinen und verlöschen die Wörter auf dem Fluss. Dieser ist mit einer langen Zeile vergleichbar, die sich vorwärts bewegt und doch ihren Ort nicht verlässt. Das Wasserrad ist der Transformator, der Fluss und Schrift miteinander verwebt. Ein loop aus Bewegung, Kraft, Licht und Zeit liegt im Fluss. Fluss und Schrift sind verwandt. ‚Und’ ist ein verbindendes Wort und als solches dem Wesen des Flusses ähnlich, der durch Länder, Städte und Zeiten fließt. Das sprachliche Elementarteilchen ‚und’ wird zweifach wiederholt zum Rhythmus und zur Melodie, die in die Zukunft und ins Ungewisse weist. Es entsteht die Vorstellung eines Textbandes, das den Fluss möglicherweise auf seiner ganzen Länge begleitet, doch nur hier, an dieser Flussbiegung, für das Auge tatsächlich sichtbar wird.
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.