Die in Waldberg verehrte Dienstmagd Radegundis ist mit historischen Tatsachen nicht in Einklang zu bringen. Vielmehr geht der Name auf die merowingische Königin Radegundis, die Gemahlin König Chlothars aus dem 6. Jh. zurück. Die erstmals 1601 niedergeschriebene Legende weist Parallelen zu Wandlungswundern auf, wie sie z. B. von der Heiligen Elisabeth schon lange bekannt waren. Die Dienstmagd Radegundis ist also ein Konstrukt aus Versatzstücken von anderen Heiligen. Aber wieso wird eine "konstruierte" Heilige, die es nie gegeben hat, verehrt? Hat eine solche Verehrung überhaupt eine Berechtigung? Alexandra Kohlberger M. A. geht in ihrem Vortrag auf die "Entstehung" der Radegundis ein, beleuchtet aber auch die Verehrung der Heiligen und zeigt auf, dass auch der Kult um eine "historisch nicht belegbare" Person ihre Berechtigung hat.
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