Mit dem Augsburger Water & Sound Festival startete am gestrigen Donnerstag, den 28.07.2022, das landesweite Klimakunst-Festival der bayerischen Städte – initiiert vom Netzwerk STADTKULTUR. Das Festival wurde von Jürgen Enninger, dem Kulturreferenten der Stadt Augsburg, eröffnet und begann mit einem Panel und Artist Talk mit Ausstellung zu Wasser, Musik, Ökologie und Politik der Sahara Region.

 

 

Städte entstehen seit jeher an Orten, an denen es Wasser gibt, und wo sich Menschen niederlassen, entwickelt sich wiederum Kultur. Konsequenterweise fand deshalb der Auftakt des Städtefestivals zum Thema Klima in der Wasserstadt Augsburg statt, die im Rahmen des Water & Sound Festivals noch bis zum 07.08.2022 die Vielfalt globaler Musik in einem Programm aus Konzerten, Performances und Panels und unter Einbeziehung der Vieldimensionalität des Themas Wasser präsentiert. 2022 wird unter dem Themenschwerpunkt „Sahara & Sahel“ die Musik dieser Region in den Fokus genommen und gleichzeitig ein Blick auf die Wassersituation dort geworfen. Ein Rahmenprogramm beleuchtet die Bedeutung und Brisanz der Ressource Wasser für Ökologie, Politik und Kultur in der Sahara-Region.

In seiner Eröffnungsrede wies der Augsburger Kulturreferent Jürgen Enninger auf den dem Klimakunst-Festival zu Grunde liegenden Zusammenhang von Kunst und Klima hin: „Das Thema Klimaschutz muss uns täglich begleiten. Wir müssen uns täglich in der Herangehensweise an Dinge verändern. Und für diese Veränderung ist die Kultur eine ganz essentielle Treiberin. Sie macht es möglich, dass wir Dinge neu denken und dass wir Verantwortung erkennen und übernehmen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir im Netzwerk STADTKULTUR dieses Thema in seiner ganzen Breite bearbeiten.“ Der Würzburger Kulturreferent und Vorsitzende des Netzwerks Achim Könneke unterstrich in seinem Grußwort die positive Dynamik, die mit dem Städtefestival erzeugt werde. „Gemeinsam mit Kulturschaffenden und Kulturverantwortlichen in unseren Mitgliedstädten wollen wir zeigen, dass die Kultur die großen Herausforderungen unserer Zeit engagiert annimmt und mit attraktiven Veranstaltungen Lust auf Transformation und eine nachhaltig klimafreundliche Kultur schaffen will“, so Könneke.

Begründung eines urbanen Rituals: Der Wasservogel

Heute Abend findet um 18 Uhr die nächste Veranstaltung im Rahmen des Water & Sound Festivals statt. Die interaktive Kunst-Performance „Der Wasservogel“ vereint interdisziplinär Bildhauerei, Performance und Musik und soll mit einer interaktiven Parade ein urbanes Ritual begründen. „Die Idee des Wasservogels ist sowohl vom bayerischen Brauchtum als auch von der altägyptischen Mythologie inspiriert“, erläutert Girisha Fernando, der künstlerische Leiter des Festivals. „Der Wasservogel in diesem Jahr ist von dem Künstler Sebastian Giussani gestaltet. Er landet im Siebentischpark vor dem Schaezlerbrunnen und wird von der britischen Saxophonistin und Klangforscherin der ‚akustischen Ökologie‘ Laura Misch begrüßt. Im Anschluss macht er sich in Begleitung der Marching Band Drums & Brass auf den Weg in Richtung Innenstadt. Im Roten Tor Park trifft er auf weitere Musikerinnen und Musiker, Performerinnen und Performer und zieht dann weiter, stets entlang der Kanäle des Augsburger Wassersystems, bis hinauf in die Innenstadt zum Annahof. Dort beginnt im Anschluss das offizielle Bühnenprogramm des Water & Sound Festivals mit dem Auftritt der Sahariennes.“

Neben dem bereits etablierten Auftrittsort des Festivals, dem Annahof, mit Auftritten von Yemen Blues, Alogte Oho & His Sounds Of Joy und dem Kočani Orkestar werden auch Orte des Augsburger Weltkulturerbes bespielt. Fatoumata Diawara trifft auf der Freilichtbühne in einer exklusiven Produktion auf ein Ensemble der Augsburger Philharmoniker. Eine Ausstellung in den Wassertürmen des tunesischen Illustrators Skander Tej bietet Einblicke in Lebensweise, Konfliktfelder und Ökologie rund um das Thema Wasser in der Sahararegion. Die Identität Augsburgs als UNESCO-Welterbe soll national, international wie auch innerhalb der Stadtgesellschaft gestärkt werden, und es soll mehr Teilnahme in der Breite der Gesellschaft gefördert werden.

Städtefestival Kunst.Klima.Kunst

Das Festival der Künste zum Thema Klima findet in ca. 20 bayerischen Städten vom Sommer 2022 bis zum Sommer 2023 statt. Der Verein STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte hat diese Reihe initiiert und schafft eine Veranstaltungs- und Diskussionsplattform für Beiträge aus den Städten und Gemeinden. Die Kunst- und Kulturveranstaltungen werden durch eine Schulungsreihe „Kulturarbeit im Klimawandel“ ergänzt, die sich an Kommunen und Organisator*innen richtet. Das offene Festivalformat des „work in progress“ erlaubt die fortlaufende Entwicklung weiterer Veranstaltungsformate und Themen vor Ort. Mit dabei sind bisher u.a. Veranstaltungen in: Ansbach, Aschaffenburg, Augsburg, Bobingen, Friedberg, Ingolstadt, Kempten, Marktheidenfeld, München, Nürnberg, Regensburg, Scheyern, Traunreut, Traunstein, Vohburg, Weiden und Würzburg sowie vom Werkbund Bayern.

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