Der Klimawandel fordert ein Neudenken von Kultur und Natur, eine Neuausrichtung im Verhältnis von Stadt und Land sowie von Um- zu Mitwelt. Leben heißt auch „Leben von“ – was genau schützen wir, wenn wir Verantwortung im Anthropozän übernehmen? Vom 14. – 16.10.2022 diskutieren Vertreter*innen aus Kunst und Kulturpolitik die ästhetischen und kulturpolitischen Konsequenzen des Klimawandels.
Corine Pelluchon, Marion Poschmann und Tino Sehgal
In dem eröffnenden Vortrag legt die französische Philosophin Prof. Dr. Corine Pelluchon ihr Verständnis von der Welt als das, was uns nährt, dar. Sie geht dabei weit über die Herkunft unserer Ernährung hinaus und schließt das Kulturelle und Soziale ebenso ein, wie das Sinnliche und den Genuss. Dem schließt sich ein Gespräch mit der preisgekrönten Autorin Marion Poschmann an, die in ihrem Essay „Laubwerk“ über die aufklärerische Funktion der poetischen Wahrnehmung von Natur reflektiert. Der international renommierte Künstler Tino Sehgal ist bekannt für seine immateriellen Werke und beschäftigte sich als Co-Kurator des Klima-, Kunst- und Diskursprojekts „Down to Earth“ im Berliner Gropius Bau mit den Auswirkungen der klimapolitischen Wende auf das Museum.
Weitere Schwerpunkte des Programms sind die Frage nach der Prägung unseres Naturbildes durch die Kunst, ob und warum wir mehr wilde Natur brauchen und wie Natur in der Stadt aussehen kann. Die Workshops am Samstagnachmittag beschäftigen sich mit dem Thema in der kulturellen Praxis und der Sonntagmorgen ist der Kulturpolitik gewidmet. Es diskutieren u.a. der Erfurter Kulturdezernent und Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft Dr. Tobias Knoblich, der Augsburger Kulturreferent Jürgen Enninger und die Kuratorin und Kulturpolitikerin Adrienne Goehler mit Dr. Uta Atzpodien vom Institut für Kulturpolitik und dem Würzburger Kulturreferenten Achim Könneke. Die Tagung richtet sich an alle Kultur- und Klimainteressierten sowie an Vertreter*innen aus Kunst und Kultur, Kulturpolitik und Verwaltung.
Die Tagung findet vom 14. bis 16.10.2022 in der Evangelischen Akademie Tutzing, Schlossstraße 2+4, 82327 Tutzing statt. Anfragen zu Pressefreiplätzen und Anmeldung über die Homepage oder Frau Rita Niedermaier (08158/251 128, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). Die Tagung findet in Kooperation mit der Landesgruppe Bayern der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. statt. Kommunikationspartner sind der Bayerische & Deutsche Städtetag. Als Teil der Schulungsreihe „Kulturarbeit im Klimawandel“ und des Städtefestivals Kunst.Klima.Kunst wird die Tagung gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.