Ausstellungen entdecken und gemeinsam Kunst machen – ein Angebot für Menschen mit hoher psychischer Belastung. Den eigenen kreativen Ideen nachgehen, sich gegenseitig dabei unterstützen, um Druck und Anspannung abzubauen.

An die Besuche verschiedener Ausstellungen des Landshuter Kunstvereins schloss sich jeweils eine kreative Betätigung an. In der Werkstatt des „Landshuter Netzwerks“, einem Institut für psychosoziale Rehabilitation und Offene Seniorenarbeit, setzten die Teilnehmenden ihre durch die Ausstellung inspirierten Gedanken, Gefühle und Ideen künstlerisch um.

Die Workshopnachmittage begannen mit Führungen durch die Ausstellungen, die den Teilnehmenden die Werke ausgewählter Künstler*innen aus dem süddeutschen Raum nahebrachten. In dem anschließenden gemeinsamen Gespräch in der Ausstellung beteiligten sich alle aktiv und jede*r kam zu Wort. Die Werkstattnachmittage, die am darauffolgenden Tag stattfanden, bestanden aus verschiedenen Kreativ-Übungen. Diese bezogen sich auf die Impulse und Gedanken, die der Ausstellungsbesuch ausgelöst hatte. Die Teilnehmenden vertieften das jeweilige Thema, indem sie mit Materialien arbeiteten, die sich auf die besichtigten Werke bezogen: Papier und diverse Zeichenmittel (Blei-, Filz- und Buntstifte, Tinte/Tusche etc.), Farbe (Acryl, Wachskreide etc.), Ton u.a. In einer zweiten Phase arbeiteten die Teilnehmenden frei und entwickelten eigene Ideen in Anlehnung an die Kunstwerke der Ausstellung.

Die Grundhaltung des Workshops war offen, wertschätzend und interaktiv. Die Teilnehmenden konnten erfahren, dass ihre Wortbeiträge wertvoll und bereichernd sind, sodass sie den Mut fassten und die Sicherheit fanden, auf die Werke in der Ausstellung selbst gestaltend zu reagieren. Die „aufwärmenden“ Übungen setzten den kreativen Fluss in Gang und halfen dabei, anfängliche Hemmungen abzubauen. Die Resonanz war bei allen Teilnehmenden positiv: Sie beschrieben die Nachmittage im Hinblick auf ihre psychische Befindlichkeit als entspannend, stabilisierend und entlastend.