Im Projekt „Heart Moves – Bühne frei für neue Wege!“ arbeitet die Regisseurin und Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation (GFK) Tina Geißinger u.a. mit Methoden der Theaterpädagogik und der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach Marshall Rosenberg. An mehreren Nürnberger Mittelschulen trainierte Geißinger in acht Projektdurchläufen mit insgesamt 201 Schüler*innen verschiedene Methoden für ein wertschätzendes, respektvolles und „gesundes Miteinander“ und entwickelte mit den Schüler*innen kreative Umsetzungen, wie bspw. theatrale Settings und Rollenspiele.
In vier Workshops erlebten die Schüler*innen, wie diese Haltung sie in ihrer eigenen Lebensgestaltung unterstützen und Stress und Streit vorbeugen bzw. lösen kann. Jede Einheit hatte dabei einen eigenen Schwerpunkt.
Zu Beginn wurden die Schüler*innen in das Thema eingeführt und kreierten „einen Helden/ eine Heldin des eigenen Lebens“ mit besonderen Stärken, einem Gehirn, einem Herzen und inneren Werten, der/die im Laufe des Trainings eine „Held*innen-Ausbildung“ absolviert. Im zweiten Teil stand der Umgang mit starken Gefühlen im Mittelpunkt. Die Teilnehmenden lernten ihr eigenes Betriebssystem kennen, konnten sich ihren Gefühlen und Bedürfnissen spielerisch annähern. U.a. probierten sie die sog. „Selbstverteidigung mit Worten“ aus, mit der sie Angriffen wie Beleidigungen „mit Hirn“ begegneten, coole Sprüche oder lustige Reime sammelten und diese dialogisch austauschten. In Rollenspielen übten die Teilnehmenden, sich in der neuen Sprache selbstbewusst zu verteidigen. In der dritten Einheit lag der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung und Beschreibung von Gefühlen und Bedürfnissen: Wie geht es mir? Was brauche ich? Indem die Schüler*innen zahlreiche auf dem Boden verteilte Gefühls- Wortkarten mit Adjektiven beschrieben und nach angenehmen und unangenehmen Gefühlen ordneten, konnten sie ihren Wortschatz erweitern. In Rollenspielen trainierten sie, die eigenen Gefühle wahr- und ernst zu nehmen, und übten, wie sie so Streitsituationen in Zukunft miteinander klären konnten. Am Abschlusstag sammelten die Schüler*innen in einem gemalten Koffer alles, was für sie im Training wesentlich war. Anschließend setzten sie diese Inhalte selbst kreativ um in Rollenspiele, Stop-Motion-Filme, Liedtexte oder Videobotschaften. Nachdem sie eine letzte Gruppenaufgabe gelöst hatten, landeten die Held*innen auf der Insel „Heartland“. Als Andenken und Anker erhielten sie für ihre Teilnahme einen kleinen Schatz, um sie an ihren Wert als Mensch und ihre eigenen inneren Werte zu erinnern.
Das Ziel von „Heart Moves“ ist es, Respekt und Wertschätzung im Klassenzimmer und an der Schule zu fördern und so zur „psychosozialen Gesundheit“ von Schüler*innen und Lehrkräften beizutragen. Viele Nürnberger Schulen sind mit dem Problem verbaler und körperlicher Gewalt konfrontiert. Das Projekt soll die Schüler*innen für Gewalt in Sprache und Handlungen sensibilisieren, eigene Gefühle und Bedürfnisse spürbar machen, kommunikative Fähigkeiten vermitteln und nachhaltig zu einer Verbesserung zunächst des Klassenklimas und mittelfristig des Miteinanders an der Schule beitragen.
Partner
Mittelschule St. Leonhard, Mittelschule Sperberschule, Mittelschule Bismarckstraße
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.