An jeweils zehn Projekttagen besuchten die Schüler das Internationale Keramik-Museum und erkundeten in Form einer imaginären Weltreise Objekte aus unterschiedlichen Kulturkreisen. Jeder bastelte sich einen Reisepass sowie ein Reisetagebuch, in dem Ideen und Entdeckungen festgehalten wurden. Die Schüler erlebten, dass es in allen Kulturen ein elementares Bedürfnis nach visueller Gestaltung gibt, auch wenn die jeweiligen Ausdrucksformen unterschiedlich sind. Die internationalen Ausstellungsstücke trafen auf Schüler unterschiedlicher Nationen: Ein Junge, dessen Familie aus China stammt, sorgte für eine besondere Überraschung, als er die Inschriften auf dem chinesischen Porzellan übersetzen konnte, und galt fortan als Experte für asiatische Keramik. Ein anderer Junge mit syrischen Wurzeln freute sich, dass er so viele Kunstgegenstände aus islamischen Ländern fand. In der Museumswerkstatt arbeiteten die Schüler anschließend an eigenen Stücken aus Keramik, Porzellan und anderen Materialien. Jeder hatte die Möglichkeit, besondere Stärken zu zeigen: Ein vor wenigen Monaten zugereister Schüler, der noch kaum Deutsch sprechen konnte, stellte sich als talentierter Zeichner heraus und wurde dafür von allen sehr bewundert. Die Schüler bemalten unter anderem Porzellan am Beispiel blau glasierter Keramik aus Pakistan, sie fertigten kleine Kamine aus Ton nach dem Vorbild englischer Schornsteine und verwandelten Gesichtsgefäße aus Peru in Tonmasken. Es entstand eine Annäherung an die Vielfalt der Welt mit Kopf, Herz und Hand. Sowohl das eigene Werkstück als auch die Arbeit der Klassenkameraden wertzuschätzen, lernten die Schüler bei der abschließenden Ausstellung ihrer Kunstobjekte in den Museumsräumen. Ausgerüstet mit Länderschildern führten sie stolz durch die „Weltausstellung“.